Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Aktuelle Veranstaltungen

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Freitag
10.
Juni 2016
18.00 Uhr

Mamta Sagar
(c) Roy Sinai

   

VERSschmuggel. Lyrik aus Südasien und Deutschland

Mit: Amar Sindhu (Pakistan), Mamta Sagar (Indien), Orsolya Kalász (Deutschland), Andreas Altmann (Deutschland).
Moderation: Nicolai Kobus (Schriftsteller, Hamburg)

Potsdam | Kleist Schule Potsdam | F.-Ebert-Str. 17

Karten unter:
0331-2804103
oder: 0331-2896730

Eintritt: 6 / 3 €

"Poets Translating Poets - VERSschmuggel Südasien" ist ein bislang beispielloses Literaturprojekt. Rund 50 Lyrikerinnen und Lyriker in 20 Sprachen sind daran beteiligt. Organisiert vom Goethe-Institut in Kooperation mit der Literaturwerkstatt Berlin sind sich 16 deutschsprachige Lyrikerinnen und Lyriker mit Dichterkollegen aus Indien, Bangladesch, Pakistan und Sri Lanka begegnet, um in gemeinsamen Workshops ihre Texte in die jeweils andere Sprache zu übersetzen.
Zwei dieser Dichterpaare stellen bei einem gemeinsamen Abend ihre jeweils in die Sprache ihres Gegenparts "geschmuggelten" Verse vor und geben zugleich auch einen lebendigen Eindruck von der Sprachvielfalt Südasiens. So schreibt die Pakistanerin Amar Sindhu in Sindhi und Mamta Sagar in Kannada, einer Sprache aus der dravidischen Sprachfamilie, die vornehmlich in Südindien gesprochen wird. Dabei wird nicht nur die Vielfalt der regionalen Sprachen (und Schriften) Südasiens erfahrbar, sondern auch die sehr unterschiedlichen Themen und Traditionen, die die Gegenwartslyrik dort prägen.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit dem Goethe-Institut Mumbai und der Literaturwerkstatt Berlin.

Orsolya Kalász (geb. 1964 Dunaújváros, Ungarn) lebt in Budapest und Berlin. Seit 1984 arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Sie ist im Ungarischen und Deutschen gleichermaßen zu Hause. Monika Rinck schreibt über sie, ihre Gedichte würden "von Fremdheit und der Fähigkeit, mit dieser Fremdheit zu leben" zeugen. Insbesondere in ihrer Tätigkeit als Übersetzerin macht sie sich verdient um den Austausch zwischen ungarischer und deutscher Literatur.

Judith Zander (geb. 1980 Anklam) ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie studierte Germanistik, Anglistik sowie Mittlere und Neuere Geschichte in Greifswald, anschließend am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2011 erschien ihr erster Gedichtband "oder tau", 2014 folgte der Band "manual numerale". Judith Zander ist als Übersetzerin unter anderem von Bob Hicok und Sylvia Plath tätig. Für ihre Arbeit erhielt Judith Zander 2007 den Lyrikpreis beim open mike und 2009 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. Für ihren ersten Roman "Dinge, die wir heute sagten" wurde sie 2010 mit dem Preis der Sinecure Landsdorf und dem 3sat-Preis ausgezeichnet sowie für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2015 wurde ihr für "manual numerale" der Poesiepreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft verliehen. Judith Zander lebt in Berlin.

Amar Sindhu ist pakistanische Schriftstellerin und gehört der Volksgruppe der Sindhi an. Sie ist bekannt für ihren schonungslosen Menschenrechtsaktivismus, ihre uneingeschränkte Unterstützung für benachteiligte Menschen und die Fähigkeit, in allen Lebenslagen klar und deutlich ihre Meinung zu äußern. Sie hat den Lehrstuhl für Philosophie an der Sindh University in Jamshoro inne und ist aktives Mitglied des Women Action Forum. Gemeinsam mit Freunden veröffentlicht sie die Zeitschrift Adrish, in der politische, soziale, kulturelle und theoretische Themen verhandelt werden. Ihr gesellschaftliches Engagement und ihr Selbstverständnis als Feministin im Sindh spiegelt sich auch in ihren Gedichten.

Mamta Sagar (geb. 1966 Bangalore, Indien) ist Akademikerin, Dichterin, Übersetzerin und Drehbuchautorin. Ihre Werke verfasst sie in der Sprache in Kannada. Ihre Gedichte wurden in die meisten indischen Sprachen und in viele Fremdsprachen übersetzt und veröffentlicht. Das jüngste Werk "Hide & Seek" wurde als zweisprachige Gedichtsammlung mit englischer Übersetzung publiziert. Mamta Sagar studierte Journalismus und Literatur und promovierte zum Thema "Gender, Patriarchy and Resistance: Contemporary Women's Poetry in Kannada and Hindi (1980-2000)". Sie lehrte unter anderem in den Fächern Kannada, Indische Literatur, Women Writing in India und Gender Studies. Sie setzt sich für die Rechte der Frauen ein und engagiert sich gegen Kinderarbeit. Für einige der wichtigsten Tageszeitungen Indiens war sie außerdem als Kunst- und Theaterkritikerin tätig.

Andreas Altmann (geb.1963 in Hainichen/Sachsen).
Nach der Schulausbildung arbeitete Andreas Altmann ab 1986 in Leipzig und seit 1990 in Berlin als Schriftsetzer, Orchesterwart, Straßenreiniger und Hilfspfleger. Von 1993 bis 1996 absolvierte er ein sozialpädagogisches Studium und arbeitete mit geistig Schwerstbehinderten. Altmann, der als freier Autor seit 2007 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland ist, schreibt in erster Linie Gedichte, die in Einzeltiteln, Anthologien, Zeitungen und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Chansons wurden von Jörg Kokott vertont. 2011 gab er zusammen mit Axel Helbig Es gibt eine andere Welt. Eine Lyrik-Anthologie aus Sachsen (poetenladen, Leipzig) heraus.