Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Aktuelle Veranstaltungen

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Sonntag
04.
August 2019
16.00 Uhr

Peggy Mädler
(c) Jan Konitzki

Nell Zink
(c) Fred Filkorn

 

„Golzower Literatursommer“ im Rahmen der 800-Jahrfeier von Golzow in Potsdam-Mittelmark

Lesung und Gespräch
Moderation: Hendrik Röder

Golzow | (14778) | Golzower Kirche

Karten unter:
golzower.literatursommer@gmail.com

Eintritt: 03.08. freier Eintritt | 04.08. Tagesticket 12€ / 8€ ermäßigt / 7€ für GolzowerInnen im Vorverkauf

Weitere Autoren am 4. August sind Nell Zink "Virginia" (14 Uhr) und Rainald Grebe mit Tilla Kratochwil mit "Ehebriefe von Theodor und Emilie Fontane" (18 Uhr).

Fontane-Preisträgerin Peggy Mädler liest aus „Wohin wir gehen“ :
Drei Generationen, drei Freundinnenpaare: Peggy Mädlers Roman ist eine Geschichte über das Älterwerden und Abschiednehmen, über Neuanfänge und das Immer-wieder-Weitermachen – auch in Kirchmöser. Was bleibt, wenn eine Heimat, die Eltern oder auch politische Hoffnungen verschwinden?
Almut und Rosa, zwei Mädchen im Böhmen der 1940er Jahre, sind beste Freundinnen. Als Almuts Vater überraschend stirbt und ihre Mutter Selbstmord begeht, nimmt Rosas Mutter, eine deutsche Kommunistin und Antifaschistin, die nach dem Krieg wie alle Deutschen die Tschechoslowakei verlassen muss, beide Mädchen mit nach Brandenburg. Sie teilen Erfahrungen von Verlust und Entwurzelung, aber auch von wachsender Verbundenheit mit dem neugegründeten Staat. Almut und Rosa werden Lehrerinnen, ziehen nach Berlin, doch mit 30 entscheidet sich Rosa abermals für einen Neuanfang: Wenige Monate vor dem Mauerbau steigt sie nur mit einer Handtasche in die S-Bahn nach Westberlin. Almuts Welt bricht auseinander, verliert ihr Oben und Unten, ist sie doch selbst auf der Suche nach etwas, das bleibt.Ein halbes Jahrhundert später hat Almuts Tochter Elli ebenfalls eine beste Freundin, die Dramaturgin Kristine. Und sie ist es schließlich, die sich im Alter um Almut kümmert, als Elli in Basel eine Stelle am Theater hat. Erfahrungen und Erinnerungen lagern sich wie Sedimente ab. Lebenswege verschlingen sich, zwischen den Familien und den Generationen, es geht immer auch ums Weggehen, Ankommen oder Bleiben, und um den Moment, in dem man sieht, was wirklich zählt.
Peggy Mädler wurde im diesen Jahr mit dem Fontane-Literaturpreis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: „Wohin wir gehen ist ein schmales Buch – und doch steckt in ihm ein ganzes Jahrhundert. (...) In literarischer Perfektion beschreibt Mädler Land und Leute, ihre Seele und ihre Sehnsüchte, ihre Prägungen und ihr Scheitern – ganz in der Tradition Theodor Fontanes. Sie braucht dabei nur wenige knappe Striche, um erzählerische Wucht zu entfalten.“

Peggy Mädler, 1976 in Dresden geboren, hat in Berlin Theater-, Erziehungs- und Kulturwissenschaft studiert. Sie arbeitet als freie Dramaturgin und Autorin und ist Mitbegründerin der Künstlerformation Labor für kontrafaktisches Denken. 2011 erschien ihr erster Roman: »Legende vom Glück des Menschen« (Galiani Berlin).
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Im Rahmen der 800-Jahrfeier von Golzow in Potsdam-Mittelmark präsentiert der Golzower Kultur- und Dorfverein am 3. und 4. August Literatur aus und in Brandenburg.

Corinne Orlowski stellt Brandenburger Schriftstellerinnen und Schriftsteller vor / 3. August, 16:00 Uhr
Nicht nur Theodor Fontane, der im Besonderen das Land Brandenburg zum Schauplatz seiner Werke machte, sondern zahlreiche SchriftstellerInnen schrieben hier in den vergangenen Jahrhunderten Literaturgeschichte. Bis heute zieht sie es in die Region zwischen Elbe und Oder. Die Golzowerin und Literaturwissenschaftlerin Corinne Orlowski stellt besondere AutorInnen vor und lädt zu einer interessanten Spurensuche ein.

GEGENFÄLLE. Eine szenische Lesung zwischen Stadt und Land / 3. August, 18:00 Uhr

Das Autorenduo Jascha Riesselmann / Olav Amende aus Leipzig verbindet in seiner szenischen Lesung die aktuelle Debatte um die Differenz zwischen städtischem und ländlichem Raum mit der alten Tradition des Autors auf Wanderschaft. Es begibt sich auf Reisen zu peripheren Orten von Ballungsgebieten und sucht die Verbindung zwischen Stadt und Land. Lassen wir uns Golzow also mal aus einer ganz anderen Perspektive erzählen und kommen wir ins Gespräch.

Moritz Rauchhaus und Tobias Roth lesen aus „Wohl bekam’s. In 100 Menus durch die Weltgeschichte“ / 3. August, 20:00 Uhr

Eine humorvoll-kulinarische Reise durch die Weltgeschichte: Was kam zur Hochzeit Napoleon Bonapartes 1810 auf den Tisch? Was speiste Juri Gagarin im Weltall? Diese besondere Anthologie umfasst große und kleine, festliche und intime Menus, gewähren einen überraschenden Einblick und zeigen uns, was war und wie es war.
Und was gab es bei Ihnen und Ihren Ahnen zu essen? Schauen Sie doch mal zu Hause nach, ob Sie Menukarten aufgehoben haben. Bringen Sie sie gerne mit – die älteste Karte gewinnt.

Nell Zink liest aus „Virginia“ / 4. August, 14:00 Uhr

Peggy ist lesbisch, Lee ist schwul – und zu beider Überraschung fangen sie etwas miteinander an. Sie heiraten, kriegen Kinder. Doch nach zehn Jahren ist die Ehe gescheitert: Peggy rebelliert, bricht mit ihrer Tochter aus und lebt fortan getarnt als Schwarze in Virginia. Die Bad Belzigerin Nell Zink nimmt in ihrer temporeichen dunklen Komödie scharfzüngig die fundamentalen Widersprüche in der amerikanischen Gesellschaft aufs Korn: bei Ethnie, Klassenzugehörigkeit, Geschlecht und Sexualität.
„Eine epische Liebesgeschichte.“ Denis Scheck, WDR2

Rainald Grebe und Tilla Kratochwil lesen "Die Ehebriefe von Theodor und Emilie Fontane“ / 4. August, 18:00 Uhr

Eine außergewöhnliche Künstlerehe bringt außergewöhnliche Briefe hervor. Die Zeilen, die Theodor Fontane und seine Frau Emilie wechselten, gewähren intime Einblicke in die Höhen und Tiefen einer Dichterexistenz und zeichnen das lebendige Bild einer starken Frau, die aus dem Schatten ihres Mannes tritt.
Rainald Grebe und die Schauspielerin Tilla Kratochwil haben überraschende, schmerzliche wie schöne Briefe des Ehepaars zusammengestellt, ihre Auswahl umspannt ein halbes Jahrhundert. Ein wunderbarer Lesestoff und eine anschauliche Kultur- und Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts.