Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Veranstaltungen im Oktober 2022

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Donnerstag
06.
Oktober 2022
19.00 Uhr

Mathijs Deen
(c) Peter Arno Broer

   

Niederländische Autoren im Land Brandenburg 2022
Mathijs Deen
"Der Holländer"

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke.
Moderation: Jan Konst

Rathenow | Stadtbibliothek Rathenow | Schleusenplatz 4

Karten unter:
03385 / 512683

Eintritt: 7 €

Ein Toter im Watt zwischen Holland und Deutschland. Kompetenzgerangel zwischen niederländischer und deutscher Polizei. Ein Fall für Liewe Cupido, genannt »der Holländer«.
Es soll eine ruhige Fahrt übers Wattenmeer für Geeske Dobbenga werden, die letzte vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz. Doch in der Emsmündung stößt ihr Patrouillenboot auf eine Leiche. Bevor die Flut sie wegträgt, bringen Geeske und ihre Mannschaft sie nach Delfzijl in den Niederlanden. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher, und sein Fundort liegt in umstrittenem Grenzgebiet. Während der Streit um die Zuständigkeit beiderseits der Grenze eskaliert und die Fragen rund um den toten Wattwanderer sich häufen, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven heimlich einen Ermittler nach Delfzijl: Liewe Cupido, gebürtiger Deutscher, aber auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen. Seine deutschen Kollegen nennen diesen eigenwilligen, schweigsamen Typen: den Holländer. Wer, wenn nicht er, könnte den Fall lösen?

Mathijs Deen, geboren 1962, ist Schriftsteller und Radioproduzent. Er veröffentlichte Romane, Kolumnen und einen Band mit Kurzgeschichten, der für den renommierten AKO-Literaturpreis nominiert war. 2018 wurde ihm für die literarische Qualität seines Werks der Halewijnpreis verliehen. Bei mare erschienen bisher sein Romane Unter den Menschen (2019) und Der Schiffskoch (2021).
Jan Konst Jan Konst (*1963) arbeitet an der Freien Universität Berlin und ist Lehrstuhlinhaber Niederländische Philologie: Literaturwissenschaft. Seine akademischen Publikationen widmen sich der frühmodernen Literatur, den niederländisch-deutschen Literaturbeziehungen und der niederländischsprachigen Gegenwartsliteratur.
Zuletzt erschienen (Oktober 2021): Na de revolutie. Kind van de jaren zeventig (Nach der Revolution. Kind der siebziger Jahre) – eine autobiografisch geprägte Kulturgeschichte eines Jahrzehnts des sozialen Wandels und der indivuduellen Entfaltung.

Eine Veranstaltung der Stadtbibliothek Rathenow und des Brandenburgischen Literaturbüros. Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande

Freitag
07.
Oktober 2022
ab 18.00 Uhr

   

Potsdamer Leseclubs 2022

Lesen, Reden, Feiern!

Potsdam | verschiedene Standorte |

Karten unter:
0331 / 2804103

Eintritt: 15 €

An sechs attraktiven Orten in Potsdam am 7.Oktober 2022 gleichzeitig. Kleine Teilnehmergruppen. Autorinnen und Autoren sind anwesend.
Abschlussveranstaltung mit Musik und Empfang in der Villa Quandt.

Anmeldung unter
Unkostenbeitrag: 15,- Euro

Was ist im Unkostenbeitrag enthalten?

- Zutritt zum Leseclub (15-20 Gäste)
- Sie bekommen das jeweilige Buch Ihres Leseclubs kostenfrei zugeschickt
- Sie sind zur Abschlussveranstaltung mit Musik in der Villa Quandt (ab 20 Uhr) eingeladen.

Bitte lesen Sie, wenn möglich, das Buch vorher, um sich mit anderen darüber austauschen zu können. Die Autorin bzw. der Autor ist anwesend und steht für Fragen zur Verfügung. Ein Moderator führt durch den Abend.

Fragen an: Katarzyna Zorn
Brandenburgisches Literaturbüro
Tel.: 0331-2804103

Das Projekt wurde gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds bewilligt durch die ALG.
Kooperationspartner: Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande, Literaturladen Wist.
Das Brandenburgische Literaturbüro wird durch das Ministerium, für Wissenschaft, Forschung und Kultur der Landes Brandenburg gefördert.

Montag
10.
Oktober 2022
20.00 Uhr

Christiane Hoffmann
(c) Ekko von Schwichow

   

Lesung und Gespräch
Christiane Hoffmann
„Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters“
ZU FUSS AUF DEM FLUCHTWEG MEINES VATERS

Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2022
Moderation: Katarzyna Zorn

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstraße 46/47

Karten unter:
0331 / 2804103

Eintritt: 10 / 8 €

Zu Fuß? Zu Fuß. Allein? Allein. Am 22. Januar 2020 macht sich Christiane Hoffmann in einem Dorf in Niederschlesien auf den Weg. Sie läuft 550 Kilometer nach Westen, es ist der Weg, auf dem ihr Vater im Winter 1945 vor der Roten Armee geflohen ist. Die Flucht prägt das Leben des damals Neunjährigen, es bleibt, wie bei so vielen Familien, eine Wunde. Nach dem Tod des Vaters kehrt die Tochter nach Rosenthal zurück, das jetzt Rózyna heißt. Sie sucht nach der Geschichte und ihren Narben.
Deutschland in den 1970er Jahren. Unter dem Tisch sitzen die Kinder. Oben seufzen die Erwachsenen, essen Schnittchen und reden über die verlorene Heimat. Sie übertragen ihre Verletzungen und Alpträume auf die nächste Generation. Was bleibt heute vom Fluchtschicksal? Wie gehen die Familien, wie gehen die Gesellschaften, Deutsche, Polen und Tschechen damit um? Auf ihrer Wanderung sucht Christiane Hoffmann nach der Gegenwart der Vergangenheit. Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen, Küchen und guten Stuben. Sie führt Gespräche – mit anderen Menschen und mit sich selbst. Ihr Buch überführt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert und mahnt an die Schrecken des Krieges, es verschränkt die Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, eine Suche nach dem Vater und seiner Geschichte, nach dem, was er verdrängte, um zu überleben.

Christiane Hoffmann ist Erste Stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Hoffmann studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und Journalistik in Freiburg, Leningrad und Hamburg. Sie arbeitete fast 20 Jahre für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» und berichtete als Auslandskorrespondentin aus Moskau und Teheran. Anfang 2013 wechselte sie als stellvertretende Leiterin ins Hauptstadtbüro des «Spiegel». Seit 2018 war sie dort Autorin und häufiger Gast in Rundfunk und Fernsehen. Hoffmann ist die Tochter zweier Flüchtlingskinder. Ihre Vorfahren väterlicherseits stammen aus Schlesien, die Familie ihrer Mutter aus Ostpreußen.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Konrad-Adenauer-Stiftung Politisches Bildungsforum Brandenburg

Sonntag
16.
Oktober 2022
11.00 Uhr

Dagmar von Gersdorff
(c) Rüdiger von Treskow

   

Matinee in der Villa Quandt
Dagmar von Gersdorff
„Die Schwiegertochter. Das Leben der Ottilie von Goethe“

Lesung und Gespräch.
Moderation: Peter Walther

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstraße 46/47

Karten unter:
0331 / 2804103

Eintritt: 10 / 8 €

Für ihren Schwiegervater, den Dichter und Staatsminister Johann Wolfgang von Goethe, war sie unentbehrlich: Ottilie von Goethe, eine geb. von Pogwisch aus schleswig-holsteinischem Uradel, war eine der unkonventionellsten, faszinierendsten, auch umstrittensten Frauen ihrer Zeit.
Obwohl ihre adelsstolzen Verwandten die Ehe mit August, dem unehelich geborenen Sohn des Dichters, nicht billigten, kam die Heirat zustande. Ottilie hatte dabei hauptsächlich ein Ziel: Goethes Schwiegertochter zu werden.
Die Ehe mit August erwies sich als problematisch, Ottilie suchte Trost in diversen Liebschaften. Doch ihre Heiterkeit, Intelligenz und Hilfsbereitschaft machten sie ihrem Schwiegervater bald unersetzlich. Nach Augusts frühem Tod sah Ottilie in der Sorge für Goethe und sein Werk ihre Lebensaufgabe. Und er förderte die geistigen Interessen der Mutter seiner drei Enkelkinder Walther, Wolfgang und Alma. Ottilie schrieb auch selbst, dichtete und gründete die Zeitschrift Chaos. Goethes letzte Worte gehörten Ottilie.
Dagmar von Gersdorff zeichnet das Bild einer geistreichen, liebeshungrigen, unkonventionellen Frau. Nach Goethes Tod musste sich Ottilie neu erfinden. Sie führte ein unstetes Leben zwischen Weimar, Wien und Italien. Den geistigen Größen ihrer Zeit durch Freundschaften verbunden, genoss sie, nicht nur als »Goethes Schwiegertochter«, bis zuletzt hohes Ansehen.
»Gerdorff gelingt es, in dieser Studie zwei zentrale Aspekte der Biographie Ottilies überzeugend zu verschränken. ... Eine neue Sicht, die Ottilie gleichzeitig – aus heutiger Sicht – als modern erscheinen lässt.«
Manfred Osten, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dagmar von Gersdorff, geb. von Forell, stammt aus Trier/Mosel. Sie lebt heute als Literaturwissenschaftlerin und Biographin in Berlin. Bekannt wurde sie durch ihre Biographien über bedeutende literarische und historische Persönlichkeiten: Marie Luise Kaschnitz, Bettina und Achim von Arnim, Goethes Mutter, Caroline von Günderrode, Goethes Enkel, Prinz Wilhelm von Preußen und Elisa Radziwill, Caroline von Humboldt. Ihr Werk wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

Mittwoch
19.
Oktober 2022
19.30 Uhr

Lutz Seiler
(c) Jürgen Bauer

   

Lutz Seiler
"Stern 111" und "Schrift für blinde Riesen"

Lesung & Gespräch
Moderation: Hendrik Röder

Jüterbog | Kulturquartier | Mönchenkirchplatz 4

Karten unter:
03372 / 463140
oder: stadtbibliothek@jueterbog.de

Eintritt: 10 / 8 €

Lutz Seilers Roman „Stern 111“ ist ein Panorama der ersten Nachwendejahre in Ost und West. Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2020: Nach dem prämierten Bestseller Kruso führt Lutz Seiler die Geschichte in zwei großen Erzählbögen fort – in einem Roadtrip, der seine Bahn um den halben Erdball zieht, und in einem Berlin-Roman, der uns die ersten Tage einer neuen Welt vor Augen führt. Und ganz nebenbei wird die Geschichte einer Familie erzählt, die der Herbst 89 sprengt und die nun versuchen muss, neu zueinander zu finden. Mit seinem neuen Gedichtband kehrt der Autor nach zwei Romanen zurück in den Heimathafen der Gedichte. Zurück in die Stimmen der Kindheit, ins Waldstadion, den »Knochenpark« und zur Frage, wo unser »eignes schmales erdreich ankern kann«. Er entdeckt den »Ahnenapparat« seines vom Uranbergbau geschleiften Heimatdorfes, um dort »seinen Toten« zu lauschen. Er durchstreift die Klangwelt des märkischen Kieferngewölbes und ist unterwegs: ob in den Legenden von Trouville oder in Stockholm, seiner zweiten Heimat, immer auf der Suche nach einer »schrift für blinde riesen« und ihrem Blick dorthin, »wo die welt vermutet werden könnte.« Mit seiner suggestiven Stimme und einer gehärteten Sprache jenseits aller Moden eröffnet Lutz Seiler einen ureigenen poetischen Raum. Vor allem ist es die Materialität der Dinge, das Sprechen nah an den Substanzen – verwandelt in Rhythmus und Klang bilden sie den Erzählton seiner neuen Gedichte.

Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera, lebt in Wilhelmshorst und Stockholm. Für sein lyrisches, erzählerisches und essayistisches Werk erhielt er zahlreiche renommierte Preise, u.a. den Deutschen Buchpreis 2014 für seinen Roman „Kruso“. Zuletzt erschien der Gedichtband „schrift für blinde riesen“ (2021)

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Stadtbibliothek Jüterbog