Veranstaltungsflyer
der Villa Quandt (pdf)

Veranstaltungen im November 2016

Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg

Mittwoch
02.
November 2016

Adriaan van Dis
(c) Annaleen Louwes

   

Niederländische und Flämische Autoren im Land Brandenburg 2016:

Adriaan van Dis: „Das verborgene Leben meiner Mutter“ - Buchpremiere

Moderation: Jan Konst
Begrüßung: Hans-Joachim Laesicke,
Bürgermeister der Stadt Oranienburg

Oranienburg | Stadtbibliothek Oranienburg | Schloßplatz 2

Karten unter:
03301 - 600 8660 | stadtbibliothek@oranienburg.de

Eintritt: 8 / 6 €

Van Dis erzählt das Leben seiner Mutter – eine Geschichte, die sie ihm lange verheimlichte, und erst hochbetagt preisgibt. Vor van Dis‘ Augen entfaltet sich das Panorama eines Lebens zwischen den Niederlanden und Indonesien, zwischen Ohnmacht und Liebe, zwischen Verrat und drei Kriegen. Aber seine Mutter stellt eine Bedingung: Der Sohn darf das Erzählte nur dann veröffentlichen, wenn er ihr einen sanften Tod schenkt: „Du bekommst die Geschichte und ich eine Tablette ....“ Ein ungeschönter Kampf um Vertrauen, Achtung und Ehrlichkeit. Für dieses Werk wurde der renommierte Autor, ein mitreißender Erzähler und großartiger Stilist, in seiner Heimat Niederlande gefeiert und preisgekrönt.

Adriaan van Dis, 1946 in Bergen geboren, studierte Niederlandistik und Afrikaans an der Universität Amsterdam. 1984 erschien sein Erzählband „Nathan Sid“. Seitdem hat er zahlreiche Romane und Reisereportagen veröffentlicht. Van Dis wurde für sein Werk mit etlichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Gouden Ezelsoor für das meistverkaufte literarische Debüt und der Gouden Uil. Für „Ik kom terug“ erhielt er den Libris Literaturpreis 2015. Adriaan van Dis lehrte als Gastdozent an der Freien Universität Berlin. Seit 2003 lebt er in Paris.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Königreichs der Niederlande.

Mittwoch
09.
November 2016
20.00 Uhr

Stefan Hertmans
(c) Michiel Hendryckx

   

Niederländische und Flämische Autoren im Land Brandenburg 2016:

Stefan Hertmans: „Der Himmel meines Großvaters“

Grußwort: Koen Haverbeke, Generaldelegierter der Regierung
Flanderns in Deutschland
Moderation: Sigrid Löffler
Anschließend Empfang

Wilhelmshorst | Peter-Huchel-Haus | Hubertusweg 41

Karten unter:
033205-62963 | Peter.Huchel.Haus@gmx.de

Eintritt: 6 / 5 €

„Man kann alles, wenn man will!“, sagt der alte Mann zu seinem Enkel und schwingt sich in den Kopfstand. Die wahre Willenskraft seines Großvaters begreift Stefan Hertmans jedoch erst, als er dessen Notizbücher liest, und beschließt, den Roman dieses Lebens zu schreiben. Eindringlich beschwört er eine bitterarme Kindheit in Belgien, zeigt den 13-Jährigen, wie er bei der Arbeit in der Eisengießerei davon träumt, Maler zu werden, und stattdessen im Ersten Weltkrieg an die Front nach Westflandern gerät. Dass der Mann, der dieses Grauen überlebt, fast am Tod seiner großen Liebe zugrunde geht, ist eines der Geheimnisse, denen der Enkel auf die Spur kommt. Mit seiner Hommage an den Großvater ist Hertmans ein grandioser Roman gelungen.

Stefan Hertmans, geboren 1951, gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der flämischen Gemeinschaft für Prosa. „Der Himmel meines Großvaters“ war der große Überraschungserfolg des Buchherbstes 2013.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg mit freundlicher Unterstützung der Regierung Flanderns.

Donnerstag
10.
November 2016
20.00 Uhr

Christoph Ransmayr

   

Christoph Ransmayr „Cox oder Der Lauf der Zeit“

Lesung und Gespräch
Moderation: Carsten Wist

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstr. 46/47

Karten unter:
0331-2804103

Eintritt: 12 / 10 €

Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren nach den Vorstellungen und Träumen des allmächtigen Gottmenschen bauen. An einem Hof, der von Maßlosigkeit, zeremonieller Pracht und Angst beherrscht wird, soll der Meister aus London Uhren erschaffen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe,
auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Er soll Uhren bauen, die das Verfliegen des menschlichen Lebens anzeigen – von den scheinbar endlosen Tagen eines Kindes bis zu denen eines zum Tode Verurteilten. Schließlich verlangt Qiánlóng, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch „alleiniger Herr über die Zeit“ ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen ungeheuerlichen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Gottkaisers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.
Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und lebt nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder in Wien. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er zahlreiche literarische Auszeichnungen, unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne. Zuletzt erschien die Erzählsammlung „Atlas eines ängstlichen Mannes“(2012).

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Literaturladens Wist mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg.

Samstag
12.
November 2016
19.30 Uhr

Ulrich Noethen
(c) Thore Siebrands

   

Der Schauspieler Ulrich Noethen liest „Ein untadeliger Mann“ von Jane Gardam

Wünsdorf | Stadtbibliothek Wünsdorf | Am Bürgerhaus 1

Karten unter:
0331-2804103
oder: 033702-60815

Eintritt: 10 / 8 €

Das bewegende Leben eines Mannes im British Empire – Jane Gardam erzählt es mit hinreißender Ironie und Warmherzigkeit.

Alles an Edward Feathers ist ohne Fehl und Tadel – seine Garderobe, seine Manieren und sein Ruf als Anwalt mit glänzender Karriere in Hongkong. Nun ist er alt und muss mit dem Tod seiner Frau Betty zurechtkommen, so wie er immer mit allem zurechtgekommen ist. Seine perfekte Haltung täuscht alle und manchmal sogar ihn selbst. Doch mit Bettys Tod bricht etwas in ihm auf, und behutsam beginnt Feathers, vergangene Ereignisse ans Licht zu holen. An einem kalten englischen Wintermorgen setzt er sich ans Steuer seines Wagens und fährt los, das eigene Leben zu erkunden. Mit Jane Gardams meisterhaftem Roman über ein Leben im British Empire ist eine große Autorin zu entdecken.

Jane Gardam wurde 1928 in North Yorkshire geboren. Als einzige Schriftstellerin wurde sie gleich zweimal mit dem Whitbread/ Costa Award ausgezeichnet. Mit Ein untadeliger Mann stand sie auf der Shortlist des Orange Prize und mit Letzte Freunde auf der Shortlist des Folio Prize 2013. Sie ist Fellow der Royal Society of Literature und lebt in East Kent.

Montag
14.
November 2016

Saskia de Coster
(c) Johan Jacobs

   

Niederländische und Flämische Autoren im Land Brandenburg 2016:

Saskia de Coster: „Wir und Ich“

Moderation: Carsten Wist

Potsdam | Literaturladen Wist | Dortustraße 17

Karten unter:
0331-2800452 | info@wist-derliteraturladen.de

Die Mutter Neurotikerin aus altem Geldadel, der Vater ein Kontrollfreak, der Onkel Häftling auf Freigang, die Oma eine alte Ziegenhirtin – die Vandersandens sind so überspannt wie vermögend. Nur Einzelkind Sarah will raus aus dem goldenen Käfig. Ein herrlich ironischer Gesellschaftsroman über eine verkorkste Familie.
In der Villengegend „Der Berg“ spielt sich hinter hohen Hecken das geordnete und mehrfach alarmgesicherte Leben der Familie Vandersanden ab. Mutter Mieke kämmt zur Entspannung Teppichfransen. Vater Stefaan hat für jede Lebenssituation den passenden Dylan-Song parat. Und Tochter Sarah muss Besuch von Schulfreunden zwei Wochen im Voraus anmelden. Bis eines Tages Miekes Bruder aus dem Gefängnis entlassen wird, sich bei Vandersandens einquartiert und Sarah die Welt jenseits des Kokons der Langeweile zeigt. Saskia de Coster erzählt von der Einsicht, dass materielle Sicherheit nicht vor dem Risiko des Lebens schützt. Und von dem Vergnügen, Ungewissheiten ins Gesicht zu lachen.

Saskia de Coster, geboren 1976 in Löwen, ist eine der renommiertesten und erfolgreichsten Autorinnen Belgiens. Für „Wir und ich“ wurde sie mit dem Opzij-Literaturpreis ausgezeichnet.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher
Unterstützung der Regierung Flanderns und des Literaturladens Wist.

Mittwoch
23.
November 2016
20.00 Uhr

Szczepan Twardoch
(c)Magda Kryjak

   

Szczepan Twardoch „Drach“

Moderation und Übersetzung: Olaf Kühl

Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstr. 46/47

Karten unter:
0331-2804103

Eintritt: 8 / 6 €

Die Erde weiß alles. Mit kühlem Blick, der die Zeiten durchdringt, sieht sie alles, was auf ihr geschieht. Sie kennt das Kind Josef Magnor, das im Oktober 1906 den Geschmack der Wurstsuppe schmeckt und nie mehr vergisst. Josef, der im Dreck der Schützengräben von Frankreich landet und später im Bett der jungen Caroline. Dem diese Erde jahrelang ein Versteck im schlesischen Stollen bietet, nachdem er aus Eifersucht eine Tragödie angerichtet hat.
Die Erde kennt Nikodem, Josefs Urenkel. Nikodem, der zu seiner Geliebten zieht, aber von seiner Frau und Tochter nicht loskommt, auch nicht von dem schönen Haus, das er sich, gefragter Architekt des neuen Polen, gebaut hat – alles entgleitet ihm, auch die Geliebte. Was wird er retten können? Die Erde kennt das Ende, sie bleibt grausam kalt ...
Szczepan Twardoch lässt die Erde selbst erzählen – den Drachen, der den Menschen ausspeit und ihn wieder verschlingt: In kühner Montage, ein ganzes Jahrhundert wie in einem einzigen Blick, schildert er die Dramen zweier Männer und die Chronik ihrer schlesischen Familie, vier Menschenalter. Ein grandioser Reigen von Werden und Vergehen, von der Suche nach Liebe und der Sehnsucht, sie festzuhalten – und ein gewaltiges Panorama des 20. Jahrhunderts.
Szczepan Twardoch, geboren 1979, ist die herausragende Stimme der jungen polnischen Literatur. Mit seinem Roman „Morphin“ (2012) gelang ihm der Durchbruch, das Buch war in Polen ein Ereignis, wurde für die wichtigsten Literaturpreise nominiert und unter anderem mit dem renommierten Polityka Passport-Preis ausgezeichnet. „Drach“, 2014 erschienen, übertraf diesen Erfolg beim Publikum noch. „Tygodnik Powszechny“ schrieb: „Die Klarheit dieser Erzählweise fasziniert und begeistert“, und „Gazeta Wyborcza“ meinte: „Ein großartiger Roman“.
Olaf Kühl studierte Slawistik, Osteuropäische Geschichte und Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin. Seit 1996 arbeitet er als Russ-landreferent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin. Er übersetzt literarische Werke aus dem Polnischen und dem Russischen und wurde 2005 für sein polnisch-deutsches Übersetzungswerk mit dem Karl-Dedecius-Preis geehrt. 2011 legte Kühl seinen Debütroman „Tote Tiere“ vor. Für seinen zweiten Roman „Der wahre Sohn“ wurde er 2013 für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den Literaturladen Wist und die Konrad-Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg.

Donnerstag
24.
November 2016
19.30 Uhr

Jens Mühling
(c) Privat

   

Jens Mühling: "Schwarze Erde. Eine Reise durch die Ukraine"

Zossen | Stadtbibliothek Zossen | Kirchplatz 2

Karten unter:
0331-2804103
oder: 03377-3040477

Eintritt: 6 / 4 €

«Wird jemand für das vergossene Blut zahlen? Nein. Niemand.»
Michail Bulgakow schrieb das in Kiew, in den Wirren des russischen Bürgerkriegs, als sich in der Ukraine im Wochentakt die Grenzen verschoben.

Als Staat existiert die Ukraine erst seit 1991; was sie vorher war, ist unter ihren Bewohnern so umstritten wie unter ihren europäischen Nachbarn. Jens Mühling erzählt von Begegnungen mit Nationalisten und Altkommunisten, Krimtataren, Volksdeutschen, Kosaken, Schmugglern, Archäologen und Soldaten, deren Standpunkte kaum unterschiedlicher sein könnten. Sein Buch schildert ihren Blick auf ein Land, über das wir kaum etwas wissen – obwohl es mitten in Europa liegt.

Jens Mühling, geboren 1976 in Siegen, arbeitete zwei Jahre lang für die «Moskauer Deutsche Zeitung», seit 2005 ist er Redakteur beim Berliner «Tagesspiegel». Seine Reportagen und Essays über Osteuropa wurden mehrfach ausgezeichnet und sein erstes Buch «Mein russisches Abenteuer» war in Großbritannien für den renommierten Dolman Travel Book Award nominiert.