Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg
Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstraße 46/47
Karten unter:
0331-2804103
Eintritt: 15 € (Nur verbindliche Reservierungen möglich - Karten werden vorab verschickt)
Mit diesem Jahrhundertroman ist Imre Kertész etwas Skandalöses gelungen: die Entmystifizierung von Auschwitz. Es gibt kein literarisches Werk, das in dieser Konsequenz, ohne zu deuten, ohne zu werten, der Perspektive eines staunenden Kindes treu geblieben ist. Wohl nie zuvor hat ein Autor seine Figur Schritt für Schritt bis an jene Grenze hinab begleitet, wo das nackte Leben zur hemmungslosen, glücksüchtigen, obszönen Angelegenheit wird.
Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem «Roman eines Schicksallosen» hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u.a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er 2016 starb.
Sylvester Groth gehört zu den markantesten Charakterdarstellern im deutschen Sprachraum. Er arbeitete mit den wichtigsten Regisseuren ihrer Zeit, Zadek, Grüber, Castorf. Zu seinen wichtigsten Filmarbeiten gehören Frank Beyers DER AUFENHALT (1983) und in jüngster Zeit die Netflix-Serie DARK, DEUTSCHLAND 86, DEUTSCHLAND 89, NACKT UNTER WÖLFEN und GERMANY CRIME STORY: GEFESSELT. Auf der Leinwand sind die Filme DAS WOCHENENDE, Dani Lewys MEIN FÜHRER und Tarantinos INGLOURIOUS BASTARDS, (dafür erhielt er den Preis der Screen Actors Guild) in beiden spielte er Goebbels. Groth wurde mit einer Reihe Filmpreisen geehrt, so u.a. den Grimme-Preis, Goldene Kamera, Preis der deutschen Filmkritik und den Preis der DEFA-Stiftung für ‚besondere Verdienste um den deutschen Film‘.