Eintrittsermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitssuchende sowie Schwerbehinderte und Inhaber eines FreiwilligenPasses des Landes Brandenburg
Potsdam | Villa Quandt | Große Weinmeisterstraße 46/47
Eintritt: 15 €
Am frühen Morgen des 7. September 1982 wurde Alexander Richter-Kariger auf dem Weg zur Arbeit von der Staatssicherheit verhaftet. Elf Monate verbringt er in Untersuchungshaft des MfS in Potsdam, im sogenannten „Lindenhotel“. Grund für die Inhaftierung: Einer Freundin im Westen schickte er per Post über Jahre hinweg ein umfangreiches Romanmanuskript zu – Brief für Brief, Seite für Seite. Was er nicht ahnt: Die Stasi liest mit.
Der Autor erzählt seine Haftzeit minutiös nach. Lesend wird man in den Bann gezogen, scheint selbst in der Zelle zu hocken, erlebt alles hautnah mit. Die Verhöre, das Gebrüll der Schließer, nächtliche Lichtkontrollen, die schreckliche Verlorenheit, einen unangenehmen Mitinsassen. Tag für Tag, Nacht für Nacht wird der zermürbende Alltag hinter Gittern geschildert.
Alexander Richter-Kariger, 1949 in Coswig geboren, arbeitete von 1974-1982 als Hauptrevisor bei der Staatlichen Finanrevision (Potsdam) und wurde 1983 wegen „Staatsfeindlicher Hetze“ zu sechs Jahren Haft verurteilt. Bis 1985 verbüßte er die Strafe im Zuchthaus Brandenburg, ehe ihn die Bundesrepublik freikaufte. Seither schreibt er zahlreiche Bücher, u. a. den Roman „Zuchthaus Brandenburg“ und das hier vorgestellte Gedächtnistagebuch „Häftling 46“.
Jörg Schüttauf wurde1961 in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Seinen Durchbruch als Schauspieler hatte er 1992 durch die Titelrolle in Egon Günthers Lenz. Einem breiten Publikum wurde er vor allem durch die Fernsehreihe Tatort als Frankfurter Hauptkommissar Fritz Dellwo bekannt. Er spielte bisher in über 140 Film- und Fernsehproduktionen mit. Schüttauf lebt mit seiner Familie in Caputh.
In Kooperationn mit dem Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte im Land Brandenburg.